Famulaturbericht | Peru 2018

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      Ansprechpartner/ Organisation:
      Zahnärzte helfen e.V.
      www.za-helfen.de
      za-helfen@web.de
       

      Gegen Ende des achten Semesters kam mir zum ersten Mal die Idee eine
      Auslandsfamulatur zu absolvieren. Nach längerer Suche stieß ich Anfang 2017 auf die Website des Vereins Zahnärzte helfen e.V. welcher Projekte im heiligen Tal der Inkas im Süden Perus unterstützt und dabei mit dem peruanischen Verein „Corazones para Peru“ kooperiert. Nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden Dr. Norbert Reiß schickte ich ihm meine Bewerbung und erhielt einen Platz für April 2018. In den folgenden Monaten sammelte ich Spenden und kümmerte mich um Flüge,Unterkünfte etc. Für einen Aufenthalt unter 90 Tage in Peru ist kein Visum
      erforderlich. Man sollte sich aber spätestens 10 Tage vor Abreise aus Deutschland gegen Gelbfieber impfen lassen.

      Nach erfolgreich bestandenem Examen ging es am 13.03.2018 von München aus über die USA zunächst nach Bolivien, wo ich noch zwei Wochen herumreiste, bevor ich am 31.03.2018 in Urubamba eintraf. Untergebracht wurde ich mit fünf anderen Famulanten in einem Haus der Peruanerin Jenni. Die Unterkunft ist schlicht eingerichtet, hat aber alles was man braucht. Bis zum Büro von „Corazones para Peru“ sind es nur ein paar Minuten zu Fuß.


      Ansprechpartnerin vor Ort war die Zahnärztin Doctora Brithz Silvera die uns bei einem Treffen im Büro des Vereins den grundlegenden Ablauf der Famulatur erklärte und uns während unseres Einsatzes mit Rat und Tat zur Seite stand. In der Umgebung von Urubamba unterhält „Corazones para Peru“ mehrere Gesundheitsstationen, sogenannte Postas, deren Schwerpunkt auf der Kinderbehandlung liegt. Während meiner Famulatur arbeitete ich im Kinderdorf Munaychay, in Huilloc und in den weiter entfernten Orten Chaullaccocha und Chopani. Diese waren nur nach mehrstündiger Fahrt dank eines zur Verfügung gestellten Allradfahrzeuges zu erreichen, da die Straßenverhältnisse in Peru mitunter zu den weltweit schlechtesten zählen. Zusätzlich gab es noch eine mobile Einheit in Yanahuara und einen zur mobilen Gesundheitsstation umgebauten LKW der Gemeinde Ollantaytambo.

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      Die Stationen sind grundsätzlich gut ausgestattet und haben alles was man für die meisten zahnärztlichen Behandlungen braucht. Eine Ausstattung wie in Deutschland darf man aber nicht erwarten. Wurzelkanalbehandlungen waren beispielsweise nur in Huilloc möglich, da es nur hier ein funktionierendes Röntgengerät gab.

      Bei den meisten Patienten fand man einen schlechten Gebisszustand vor. Oft hatten Zähne tiefe Läsionen oder waren komplett zerstört. Dies gab mir und meinen Kollegen die Möglichkeit uns an Gegebenheiten zu versuchen, welche in Deutschland kaum noch vorhanden sind. Oft blieb uns als einziges Mittel zur Linderung der Schmerzen der Patienten nur die Extraktion des betroffenen Zahnes.
      Die Kinder klärten wir über die richtige Zahnputztechnik auf, übten diese
      mit ihnen ein und führten Fluoridierungen sowie Fissurenversiegelungen durch. Im zuvor erwähnten LKW schauten wir einem peruanischen Zahnarzt über die Schulter. Dieser arbeitete im Gegensatz zu hiesig bekanntem Usus ohne Zahnarzthelferin, auf sich gestellt.

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      Dr. Reiß war ebenfalls zwei Wochen vor Ort und unternahm mit uns mehrere
      Ausflüge in die Umgebung des heiligen Inka-Tals. Auch zu manchen der weiter entfernten Stationen begleitete er uns. An einer konnten wir auch Alpakas in freier Wildbahn erleben, welche sich stur meinen Versuchen sie zu fangen widersetzten.
      Sehr freundlich waren auch die Peruaner selbst – so wurde ich in einem kleinen Dorf von Wildfremden zum Essen eingeladen. Die Patienten selbst zeigten sich ebenfalls überaus dankbar für die Behandlungen, obwohl bei den Quechua der Aberglaube vorherrscht, dass die Extraktion eines Zahnes die Schwächung der Lebensenergie darstellt – was die Behandlungen an manchen Stellen etwas verkomplizierte.

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      Peru ist ein landschaftlich eindrucksvolles und kulturell buntes Land. Zukünftigen Famulanten lege ich gute Spanischkenntnisse und ein paar zahnärztliche Ausdrücke in Quechua ans Herz. Zu beachten ist außerdem, dass das Haupthygieneproblem das Wasser ist. Leitungswasser sollte man daher keinesfalls direkt aus der Leitung trinken, sondern vorher gut abkochen.

      Ich möchte mich bei Herrn Dr. Reiß, Frau Doctora Silvera und allen, die mir die tolle Zeit in Peru ermöglicht haben, bedanken. Herzlichen Dank an alle Spender!

       

      Von Philipp Kölbl (Universität München), in Urubamba, Peru
      Zeitraum: 01.04.2018 – 30.04.2018

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