Famulaturbericht | Philippinen 2023

Organisation:
https://www.mabuhay-stfrancis-healthcare.com

Weißer Sandstrand, Palmen, unzählige Sonnenstunden und strahlende Gesichter nach PaFentenmarathons – das und viel mehr haben uns fünf Wochen Auslandsfamulatur in Mabuhay auf den Philippinen ermöglicht.
Wir haben lange von einer Auslandsfamulatur in den Semesterferien als Studierende geträumt, doch durch Corona wurden unsere Pläne zunächst um zwei Jahre verschoben, da wir durch die Pandemie kein philippinisches Visum bekommen haben. Jetzt sind wir so stolz und dankbar, dass wir unser Vorhaben nach dem Examen als ferFge ZahnärzFnnen umsetzen konnten. Wir können jedem Studierenden, frisch Approbierten, oder auch erfahrenen KollegInnen einen Einsatz im Ausland ans Herz legen und hoffen, dass euch unser Bericht zu einem solchen Abenteuer motiviert.
Begonnen hat unsere (erneute) Planung nach der Auswahl des Projektes mit der Zusage und Festlegung des genauen Zeitraums durch Doc Lindner circa ein Jahr vor Abreise. Er organisiert die zahnmedizinischen Famulaturen des Projektes „Mabuhay“ aus Deutschland und steht bei jeglichen Fragen zur Verfügung. Als nächstes stand sechs Monate vor Abreise die Buchung unserer Flüge an – wir sind wie empfohlen über Singapur nach Manila geflogen und von dort mit genügend Puffer weiter nach Catarman. Die weitere OrganisaFon konnten wir mit gutem Gewissen auf nach dem Examen verschieben und haben circa vier Monate vor Abreise einen Spendenaufruf für Materialien gestartet, uns um die empfohlene Impfung (Tollwut) und das Visum gekümmert (unbedingt vorher erkundigen, ob die philippinische Botschaa in Berlin oder in Frankfurt zuständig ist). Dank der großzügigen Bereitschaa der (Dental-)Firmen konnten wir drei große Pakete auf die Reise schicken (wie empfohlen über Anne Korth in Bonn). Hierfür bedanken wir uns herzlich bei Hu Friedy, Bausch, Dürr Dental, Ivoclar, Frasaco, Coltene/Wahldent, Henry Schein, Zahnimarkt, NTI, Septodont, Busch und DMG. Nachdem wir uns nun vor Ort im Projekt einen Überblick verschaffen konnten, können wir für nachfolgende FamulantInnen empfehlen: AnästheFka (!), Waierollen, Schaumstoffpellets, wir hätten uns über ein Desmotom gefreut, Komposite (besonders Flows), Ätzgel, eine Schere, Nadelhalter, (Kinder-)Zahnbürsten und -Zahnpasta, Zahnseide, ZugabearFkel für Kinder und Handschuhe. Zur besseren Planung können wir euch aus eigener Erfahrung das Reisen mit Backpack empfehlen.
Gerade für den Transport in Tricycles ist es deutlich prakFscher und angenehmer. Zu den weiteren PackFpps gehören: vor allem kurze, luaige, unempfindliche Kleidung, eine lange Hose/langes Kleid für die Kirche, evtl. Wasserschuhe, Bücher sind vor Ort vorhanden, ein Paar Sneakers, ein gutes Paar bequeme offene Schuhe (FlipFlops/Birkis), kein Regenschutz nöFg, genügend Mückenspray aus der Apotheke (z.B. AnFBrumm – die philippinische Off-LoFon aus dem Drug Store können wir sonst auch empfehlen), genügend Sonnencreme (Achtung – philippinische Produkte enthalten Bleichmiiel), ein Jutebeutel, Bauchtasche, Adapter, Musikbox, Lupenbrille (fanden wir vor allem wegen des Lichts extrem hilfreich!). Schon rückte der Tag unseres Abflugs immer näher und unsere Reise ging Miie April endlich los. Nach einer Nacht am Gate des Flughafens in Manila (kann man problemlos überstehen J) trafen wir durch Zufall auf den Pfarrer „Father Sandy“ der kleinen Gemeinde Bugko, wo auch Mabuhay staFoniert ist. Er hat uns direkt mit Mabuhay assoziiert (wie letztendlich jeder, dem wir auf der Straße in Northern Samar begegnet sind) und direkt in sein Beachhouse zum Mittaagessen mit Freunden mitgenommen. Er hat sich auch im Laufe unserer gesamten Reise als „authorized kidnapper“ erwiesen und uns einige philippinische Freundschaaen ermöglicht. Famulaturbericht Philippinen – Antonia Borchard & Juliane Orth – Mai 2023 Nachdem er uns mit vollem Bauch sicher in Mabuhay abgeliefert hat, wurden wir herzlich von den Schwestern Veronica und Sabine empfangen. Anders als die meisten FamulantInnen kamen wir schon freitags an – erst im Nachhinein haben wir erfahren, dass eigentlich eine Anreise am Sonntag erwünscht ist. Während des ruhigen Wochenendes lernten wir die ebenfalls frisch approbierte Julia aus München kennen, die mit uns gemeinsam die Famulatur absolvierte. Außerdem bekamen wir von Sister Veronica eine ausführliche Führung über das Mabuhay- Gelände. Den Miielpunkt des Projektes bildet die von Sister Sabine geleitete Medical Clinic, zu der auch ein Labor, ein OP-Saal für Missionen durch ausländische ÄrztInnen, eine Apotheke mit KanFne, sowie ein allgemeinmedizinischer Röntgenraum gehört.
Alle MitarbeiterInnen in Mabuhay sind Volunteers und durch Spenden aus dem Ausland ist es möglich, sehr kostengünstige Behandlungen zur Verfügung zu stellen. Zu dem Gelände gehört außerdem die Dental Clinic, ein Herbal Center (Anbau von Ingwer und Kurkuma zur Herstellung von Medikamenten), Hühner- und Schweineställe, ein Programm für die Senior CiFzens inklusive Zumba-Kursen, die neue offene Sporthalle mit großem Spielplatz, ein Pool und ein gemeinsamer Essensbereich – wir waren überwältigt. Die Dental Clinic lag ab dem ersten Tag in unseren Händen. Sie umfasst zwei Behandlungsräume mit modernen Einheiten. Auf dem blauen Stuhl fanden Füllungen und Cleanings stai, der grüne Stuhl wurde von uns größtenteils für ExtrakFonen genutzt. An Materialien ist die Klinik gut ausgestaiet und man gewöhnt sich schnell an das vorhandene Instrumentarium, den improvisierten Steri, regelmäßige Stromausfälle und Extrahieren ohne Absaugung (diese funkFoniert nur im blauen Zimmer). ImprovisaFon ist hier alltäglich – ein spontaner Stuhlwechsel zur Osteotomie oder eine Behandlung im Stehen kommen nicht selten vor. Dennoch waren wir überrascht von den guten Voraussetzungen in der Clinic, vor allem in Bezug auf die ärmlichen Zustände in der Region Northern Samar. Die beiden Volunteers Begit und Maria unterstützten uns täglich bei der Patientenaufnahme, dem Säubern der Instrumente und dem Übersetzen der Inselsprache Wharay. Obwohl Englisch auf den Philippinen schon in der Schule gelehrt wird und viele auch Englisch sprechen, war es sehr hilfreich, dass wir uns von Beginn an die Basics wie „Lingkod - Setzen Sie sich“, „Masu-ol? - Schmerzen?“, „Nga Nga - Mund öffnen“, „Le Mogmog - Ausspülen“, „Banhod? - Taub?“ und „Iton - Geschan“ angeeignet haben. Die Behandlungszeit beginnt um 8 Uhr nach dem Prinzip „First Come - First Serve“, weshalb die ersten PaFentInnen teilweise schon vor 5 Uhr am Tor warteten. Für uns war es zunächst gewöhnungsbedürftig, dass nicht wir den Ablauf der Behandlung bestimmten, sondern die PatientInnen mit genauen Vorstellungen, welcher Zahn wie zu behandeln ist, zu uns kamen. Dies betraf in den meisten Fällen den akut schmerzenden Zahn, für den die PatientInnen das Geld erspart haien. Entgegen unseren Wünschen blieben „Großbaustellen“ aufgrund von fehlenden finanziellen Möglichkeiten von uns unbehandelt. Das Behandlungsspektrum umfasste größtenteils ExtrakFonen von zerstörten Zähnen und Wurzelresten, auch bei Kindern. Die Füllungen waren zumeist okklusal und sehr groß. Da keine Röntgeneinheit vorhanden war, kamen endodontologische Behandlungen leider nicht infrage und die Möglichkeiten des Zahnerhaltes hielten sich in Grenzen. Auch protheFsche Leistungen sind derzeit noch nicht möglich. Hierfür müssen teure ZahnärztInnen in der nächstgrößeren Stadt aufgesucht werden. Gut situierte PatientInnen konnten sich teilweise auch Cleanings bei uns leisten und hier können wir besonders bei den jungen PaFentInnen, die vom Fluoridprogramm in KooperaFon mit der Schule profiFeren, eine positive Entwicklung sehen.
Von Klein bis Groß nahm jeder einmal auf unserem Stuhl Platz. Auch bei den Kindern konnten wir trotz Sprachbarriere die Behandlung durchführen, was durch Traumreisen und spielerische Ablenkungen möglich war. Die Geduld, Freundlichkeit und Dankbarkeit der Philippinos werden uns im zahnärztlichen Alltag in Deutschland bestimmt sehr fehlen. Neben unserem Behandlungsalltag waren wir in Mabuhay sehr behütet und haben uns immer als Teil der „Mabuhay-Family“ gefühlt. Wir genossen die gemeinsamen Mittag- und Abendessen (meist Reis, Fisch, Fleisch und Gemüse von Köchin Elsa) und ließen den ein oder anderen Abend gemeinsam mit den Sisters bei einem Bier ausklingen. Der Ort Bugko wurde für uns durch tägliche Spaziergänge, Freundschaaen und die Offenheit der Menschen zu einem richtigen Zuhause. Nach Arbeitsende blieb oa Zeit für Abkühlungen im Pool, Lesen am Strand und Spieleabende. Den freien Mittwochnachmittag verbrachten wir am liebsten im nahegelegenen Catarman. Die Fahrt dorthin mit dem Tricycle war schon ein Abenteuer für sich. In Catarman befindet sich ein toller Markt, auf dem man sich jedes erdenkliche tropische Obst fürs Frühstück erhandeln kann, ein Supermarkt in der Mall, diverse süße Cafés, typisch philippinische Bäckereien und Geschäae zum Stöbern. Hierfür blieb am Wochenende meist wenig Zeit, da diese durch spontane Einladungen zu Geburtstagen, Hochzeiten oder der philippinischen Fiesta verplant waren. Dies ermöglichte uns einen authenFschen Einblick in die philippinische Kultur, geprägt von Essen, Musik, Tanz und viel Lachen. Außerdem nutzten wir unsere Freizeit, um am Zumba-Kurs des Senior CiFzen Programms teilzunehmen und die Strände in der Umgebung zu erkunden. Besonders Resorts wie „Langtaran“ haben unser Herz im Sturm erobert.


Sonntags freuten sich die Sisters immer, wenn wir mit ihnen um 8 Uhr den örtlichen Goiesdienst besucht haben, der für uns schnell zur RouFne wurde.
Die vier Wochen vergingen wie im Flug und wir häien uns keinen schöneren Abschied als ein Fest mit der Mabuhay-Family vorstellen können. So kam es dann und wir verbrachten schöne Stunden beim Blessing der neuen Outdoor-Sporthalle mit dem großen Kinderspielplatz. Dies war definiFv ein Highlight unserer Reise, denn Mabuhay war bis in die Nacht erfüllt mit spielenden Kindern, tanzenden Freunden, duaendem Essen und fröhlichen Gesichtern. Wir verbrachten am Ende noch zwei Tage in Manila, um genügend Puffer zwischen den Flügen zu haben. Auch wenn die heiße volle Großstadt ein absolutes Kontrastprogramm zum Leben in der Provinz darstellte, haben wir auch hier eine sehr schöne Zeit gehabt. Jetzt ist es für uns an der Zeit, mit einem Rucksack voller getrockneter Mangos, dem ein oder anderen Sandkorn im Gepäck und dem Lachen der Philippinos im Herzen ins Flugzeug zu steigen. Wir kommen definiFv zurück und können uns einen erneuten zahnärztlichen Einsatz in Mabuhay schon jetzt vorstellen.

Antonia und Juliane

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